Drei Schülerinnen und Schüler aus der Religionsgruppe von Frau Klar berichten von ihrem Synagogenbesuch am 1. Dezember 2022:
Zoe Lengerke, 6e:
Ich habe gelernt, dass die Frauen und Männer auseinander sitzen, die Frauen sitzen an der Seite, die Männer in der Mitte. Außerdem habe ich gelernt, dass es sehr religiöse und nicht so religiöse Juden gibt und dass die Menschen, die früher die Thorarolle geschrieben haben, ein paar Wörter auslassen, die dann ein Gemeindemitglied ergänzen darf. Dieser Mensch fühlt sich dann sehr geehrt. Es gab drei Thorarollen – eine kleine, eine mittlere und eine große, die natürlich unterschiedlich schwer waren. […] Ich habe mir die Synagoge irgendwie anders vorgestellt, aber ich fand sie trotzdem schön. Der Ausflug war insgesamt cool.
Ariana Heldt, 6e:
Wir haben viel erlebt und gelernt: Wir haben Hebräisch gehört und etwas über jüdische Feste gelernt. Von außen sah die Synagoge aus wie eine Villa. Uns wurde erzählt, dass es in jeder Synagoge mindestens eine handgeschriebene Thorarolle gibt. Damit die Zeilen alle gleich lang werden, werden einzelne Buchstaben manchmal ganz breit geschrieben. Wir haben auch gehört, dass die Nazis die alte, große Synagoge in Osnabrück zerstört haben und dass sie viele Juden töteten. Da viele von den Toten kein Grab haben oder die Verwandten nicht wissen, wo sie begraben sind, gibt es eine Wand voller Gedenktafeln mit den Namen vieler Verstorbener. Die Jungen mussten selbstverständlich eine Kippa tragen.
Tristan Erfurt, 6e:
Zuerst schauten wir uns ein Modell der alten Osnabrücker Synagoge an. Dann nahm uns Frau Mor, eine ehemalige Lehrerin vom Ratsgymnasium, in Empfang und führte uns in den Saal. Wir Jungs mussten eine Kippa aufsetzen. Frau Mor erzählte etwas über die Synagoge und wir durften ganz viele Fragen stellen. Anschließend durften wir zu ihr hoch zum Thoraschrein kommen. Sie holte eine Thora heraus und las uns einen Abschnitt daraus vor. Sie zeigte uns, wie man aus einer Tora liest. Man berührt sie nicht mit den Fingern, sondern nutzt ein Jad. Zum Schluss durften wir die Synagoge noch selbst erkunden.
Silke Klar:
Ganz herzlich möchten wir uns bei Frau Mor bedanken, deren Herzlichkeit auf die Schülerinnen und Schüler aus der 6 c,d,e sofort übersprang, so dass wir noch lange gerne an unseren Besuch denken werden.
Fotos: Silke Klar