Hochmotiviert, gut vorbereitet, gleich geht es los. Schon fällt der Startschuss zur „Langen Nacht der Mathematik 2019“, die sich ein bisschen wie ein Marathon durch die Nacht verhält: Die ersten Meter fallen leicht. Die gestellten Aufgaben scheinen gar nicht so schwer zu sein, die Arbeit macht sogar Spaß. Die ersten Lösungsansätze sind schnell gefunden. Es läuft!
Doch so allmählich zeigen sich die ersten kleinen Wehwehchen: Die anfänglich vielversprechenden Ideen erweisen sich als falsch, sie führen nicht in die richtige Richtung oder sie sind schlicht viel zu aufwändig. Das ist so typisch für die Mathematik. Es zwickt in den Beinen. Das gehört dazu. Nun bloß nicht aufgeben! Die Betreuer am Rande motivieren und geben Tipps. Getränke, Obst (und Pizza) zur Stärkung helfen. Aber es ist doch noch so weit! Nur nicht stehen bleiben.
So langsam findet man die passenden Laufpartner. Die Gespräche und Tipps untereinander helfen mehr und mehr. Nun ist es gar nicht mehr so weit. Weitermachen, immer weitermachen. Und auf einmal ist das Ziel ganz nah: Die Lösung ist in greifbarer Nähe. Gleich, gleich ist es geschafft. Die finalen Zeilen des Beweises werden notiert. Die letzten Schritte vor der Ziellinie sind einfach zum Genießen. Nach teilweise stundenlanger Arbeit an einer einzigen Aufgabe ist die Lösung gefunden. Ein Gefühl von Stolz, Erleichterung und Zufriedenheit stellt sich ein. Finisher!
Zum Wettbewerb: Der beschriebene, typische Aspekt bei der Beschäftigung mit mathematischen Aufgaben, das anstrengende „Auf und Ab“, ist im Mathematikunterricht kaum zu erreichen. Wann hat man als Schüler schon mal die Gelegenheit sich stundenlang an einer Aufgabe festzubeißen? Der Wettbewerb „Die Lange Nacht der Mathematik“ gibt genau das her. Die von einer Gruppe aus Schleswig-Holstein zusammengestellten Knobelaufgaben gliedern sich in verschiedene Altersstufen. Es gibt insgesamt drei Runden. In den ersten beiden Phasen arbeiten die Jahrgänge zusammen. Die letzte Runde besteht dagegen aus einer reinen Teamrunde. Hier werden schriftliche Lösungen gefordert, die bis 8 Uhr am Samstagmorgen per Email einzusenden sind.
In diesem Jahr traten am Ratsgymnasium mehr als 70 „Marathoni“ an. Den Startschuss gaben Frau Linn und Herr Köhler um 19 Uhr am Freitagabend. Herzlichen Glückwunsch an alle Finisher, die unterstützt wurden von knapp 20 Betreuern aus den Jahrgängen 10 und 12 sowie von Ehemaligen unserer Schule. Ohne sie hätten wir das Ziel nicht erreicht!
Text und Fotos: Frank Köhler