Die erwarteten Kompetenzen für den Musikunterricht in der Qualifikationsphase werden durch vier Arbeitsfelder systematisiert:
- Gestaltung von Musik (1)
- Musik in ihren Strukturen und Gestaltungsformen (2)
- Musik in Verbindung mit Sprache, Szene, Bild, Film und Programm (3)
- Musik in ihren historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bezügen (4)
In den Arbeitsfeldern werden Prozesse benannt, Inhalte vorstrukturiert und als Teilkompetenzen formuliert. In Anknüpfung an das erfahrende Erschließen von Musik in den Schuljahrgängen 5 bis 10 sowie in der Einführungsphase sollen bei der Unterrichtsgestaltung der Qualifikationsphase die Arbeitsfelder sinnvoll miteinander vernetzt werden.
Die Struktur der Arbeitsfelder der Qualifikationsphase orientiert sich an den Arbeitsfeldern des Kerncurriculums für die Schuljahrgänge 5 bis 10; die musikalischen Gestaltungsmittel (Arbeitsfelder 3.3.1 bis 3.3.3 des Kerncurriculums für die Schuljahrgänge 5 bis 10) bilden die Grundlage für alle Arbeitsfelder der Qualifikationsphase.
Die Teilkompetenzen in den Arbeitsfeldern werden, je nach Unterrichtsthema sowie nach Schwerpunkt und Anlage des Kurses, in unterschiedlicher Bearbeitungstiefe erschlossen; durch Binnendifferenzierung sind individuelle Lernwege zu eröffnen.
Im Arbeitsfeld „Gestaltung von Musik“ steht die musikalische Praxis im Mittelpunkt und bildet so die Grundlage einer ästhetischen Urteilsbildung.
Im Rahmen der musikalischen Praxis wird die Weiterentwicklung von in den Schuljahrgängen 5 bis 10 sowie der Einführungsphase erworbenen Kompetenzen durch Üben beziehungsweise durch planvolles konzeptionelles Entwickeln von Musik und ihrer Präsentation erreicht. In diesem Zusammenhang kann auch die Medienkompetenz weiterentwickelt werden.
Musikpraktische Aufgabenstellungen müssen dabei den gewählten Unterrichtsgegenstand
angemessen erfassen, transparente Kriterien aufweisen sowie den unterschiedlichen musikalischen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden.
Im Unterricht werden die musikalischen Prozesse und deren Ergebnisse zueinander in Beziehung
gesetzt und differenziert gewürdigt. Die Bewertung erfolgt dabei kriteriengestützt. Über das Hören und Beschreiben werden dabei unmittelbar Bezüge zu anderen Arbeitsfeldern hergestellt.
Die Schülerinnen und Schüler
- spielen oder singen vorgegebene oder selbst entworfene Musik
- improvisieren Musik nach vorgegebenen oder selbst entworfenen Gestaltungsprinzipien
- experimentieren mit Musik
- arrangieren Musik kriteriengestützt
- komponieren Musik kriteriengestützt
- präsentieren Musik nach vorgegebenen oder selbst entworfenen Gestaltungsprinzipien, auch szenisch oder mit bzw. durch Bewegung.
Im Arbeitsfeld „Musik in ihren Strukturen und Gestaltungsformen“ steht die hörende, beschreibende, analysierende und interpretierende Auseinandersetzung mit Musik im Mittelpunkt.
Die Schülerinnen und Schüler
- hören, beschreiben, analysieren und interpretieren Musik.
In diesem Arbeitsfeld steht die Verbindung von Musik mit anderen Kunstformen oder außermusikalischen Vorstellungen im Mittelpunkt.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren und interpretieren
- das Verhältnis von Musik und Sprache,
- das Verhältnis von Musik und Szene in einem Bühnenwerk,
- die Verwendung von Musik im Film,
- Beziehungen zwischen Musik und außermusikalischen Vorstellungen.
Musik wird von zahlreichen historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Einflüssen geprägt. Gleichzeitig kann sie gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen beeinflussen. In diesem Arbeitsfeld geht es zentral um die Untersuchung und Reflexion solcher Einflüsse und wechselseitiger Bedingtheiten.
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen und reflektieren
- Zusammenhänge zwischen der musikalischen Gestaltung und ihrem historischen Kontext,
- Zusammenhänge zwischen Musik und ihren Funktionen,
- Zusammenhänge zwischen Musik und ihren ökonomischen Bedingungen,
- die Wechselwirkungen zwischen Musik, Medien und ihren Nutzern,
- verschiedene Musikkulturen, ihre Differenzen und Gemeinsamkeiten,
- Zusammenhänge zwischen Musik und Rolle, Rollenbildern, Identität, Geschlecht.