Jette Osterheider – Reitz Memorial High School
Das Schulleben an der Memorial
Die Reitz Memorial High School beginnt schon um 7:30 Uhr und endet erst um 14:45 Uhr und auch der Gedanke, dass man eine Schuluniform tragen und vor jeder Stunde beten muss, haben mich erstmal abgeschreckt. Doch im Nachhinein bin ich froh, diese Schule besucht zu haben.
Der Unterricht ist sehr fröhlich gestaltet und die Atmosphäre innerhalb der verschiedenen Klassen ist viel entspannter als in unserer Schule, weil Lehrer und Schüler ein freundschaftliches Verhältnis zueinander haben. Deshalb erlauben auch die meisten Lehrer, dass man während des Unterrichts Handys benutzen darf, da das Vertrauen besteht, dass die Schüler trotzdem aufpassen.
Da es in der Woche immer nur abwechselnd zwei verschiedene Tage mit immer den gleichen Stunden gibt, lernt man viel effektiver und hat mehr Zeit die Fächer ausführlich zu verstehen. Diese verschiedenen Tage werden als ‚weiße’ und ‚blaue’ Tage bezeichnet, da dies die Farben der Schule sind. Also richten sich die Stunden immer danach welche Farbe der Tag hat. Dazu kommt noch, dass auch Fächer angeboten werden, die es am Ratsgymnasium nicht gibt (wie z.B. Tutorial, eine Hausaufgabenbetreuung, welche dennoch als richtiges Fach bewertet wird).
Des Weiteren finde ich es auch besser, dass diese Schule eigene Sportteams für fast jede Sportart aufgestellt hat und alle unter dem Namen ‚Tigers’ bekannt sind, da dieses das Schulmaskottchen ist.
Insgesamt wurde ich in jeder Klasse herzlich von Schülern und Lehrern aufgenommen und habe viele neue Freunde gefunden mit denen ich dann auch gemeinsam zu den Sportveranstaltungen der Schule gegangen bin.
Marina Pister – Reitz Memorial High School
Das Leben in einer amerikanischen Gastfamilie
Ich habe in einer sehr netten sechsköpfigen Familie gelebt. Meine vier Gastgeschwister, zwei Mädchen und zwei Jungen, waren zwischen zwölf und neunzehn Jahre alt. Die jüngste Gastschwester geht auf eine katholische Middle School und die ältere Gastschwester bereits auf eine Universität und lebt dort auf dem Campus. Zusammen mit meinen beiden Gastbrüdern bin ich auf die katholische Privat-High School Reitz Memorial gegangen.
Dass meine Gastfamilie religiös war, war eine ganz neue Erfahrung für mich.
Wir sind jeden Sonntag in die Kirche zur Messe gefahren und haben vor jedem Abendessen ein Gebet gesprochen. Mir hat es wirklich gut gefallen, dass mir meine Gastfamilie zu jeder Zeit die Wahl gelassen hat, ob ich mit ihnen zusammen beten und in die Kirche gehen möchte.
Was mir noch aufgefallen ist, dass die Mahlzeiten besonders früh stattfinden, sowohl der Lunch in der Schule, als auch das Dinner Zuhause gemeinsam mit der Familie. Dinner hatten wir normalerweise gegen 17:00 – 17:30 Uhr, dies war eine kleine Umstellung für mich, da ich an so frühe Mahlzeiten nicht gewöhnt war. Die Mahlzeiten, die ich Zuhause bekommen habe, waren sehr gesund. Das hat mich wirklich positiv überrascht, da oft gesagt wird, dass amerikanische Bürger sehr viel Fastfood essen. Außerdem war ich von den sehr, sehr großen Supermärkten überrascht in denen viele Großfamilien einkaufen. Allerdings muss ich sagen, dass es sehr schade ist, dass solche öffentlichen Plätze nicht mit dem Bus oder dem Fahrrad erreichbar sind. Meine Gastbrüder hatten ein Auto mit dem wir dann jeden Tag zur Schule gefahren sind. Von der Schule wurde ich von meiner Gastmutter mit dem Auto abgeholt, da bei ihnen keine Schulbusse fahren und meine Gastbrüder Training hatten. Nach dem Abendessen konnten wir dann entscheiden, was wir machen möchten. Wir sind z.B. in eine Videothek gefahren und haben uns einen Film ausgeliehen, den wir dann zusammen angeguckt haben. Es war sehr angenehm, dass wir sehr viel zusammen als Familie gemacht haben. Am Wochenende haben wir sehr viel gemeinsam unternommen. Zum Beispiel waren wir auf Wettkämpfen meiner Gastbrüder, die sich als erfolgreiche Cross Country Läufer auszeichneten. Wir sind in andere Städte gefahren, um sie bei ihren Rennen zu unterstützen und anzufeuern. Dies waren sehr interessante und aufregende Ereignisse für mich, da ich zuvor noch nie von Cross Country gehört hatte und in Deutschland kaum Sportaktivitäten, die von der Schule ausgehen, am Wochenende stattfinden. Außerdem hatte ich die Möglichkeit mit dem Cross Country Team viel zu unternehmen, wie z.B. auf Übernachtungspartys und Team Dinner zu gehen.
Meiner Meinung nach ist der USA-Austausch eine großartige Erfahrung.
Es hat sehr viel Spaß gemacht in einer Gastfamilie zu leben, da man die Möglichkeit hatte, zu sehen wie andere Familien leben, eine andere Kultur kennenzulernen und viele tolle neue Menschen. Die Familie bei der ich gewohnt habe, war sehr nett und hat mich herzlich aufgenommen. Es war eine sehr prägende Zeit für mich, in der ich viel Neues lernen durfte und meine Englischkenntnisse verbessern konnte. Mir wird immer in Erinnerung bleiben, wie meine Gastfamilie vor meiner Abreise zu mir sagte: „ God smiles on you.“!
Dominik Leismann – Signature School
Das Schulleben an der Signature School und ein Besuch in Indianapolis
Ein ganz normaler Schultag an der Signature School in Evansville, Indiana beginnt jeden Tag um 8:30 Uhr morgens. Ein großer Vorteil für mich war, dass mein Austauschpartner Scott McCain schon 16 Jahre alt war und so vor einigen Monaten seinen Führerschein gemacht hat. Wie viele amerikanische Jugendliche hatte er auch schon sein eigenes Auto. Das heißt ich konnte zumindest länger schlafen und dann mit ihm gemeinsam zur Schule fahren.
Nicht nur der Unterricht, sondern auch das Schulsystem der Schule unterscheidet sich sehr stark von dem des Ratsgymnasiums. Es gibt jeweils einen A-Tag und einen B-Tag, zwischen denen täglich gewechselt wird. An jedem Tag gibt es vier verschiedene Fächer, womit jeder Schüler acht unterschiedliche Fächer hat. Jedes Fach dauert 90 Minuten und es gibt keine 5-Minuten Pause, wie man es bei uns gewohnt ist. Dafür darf man aber den Unterricht verlassen, wann man will, um auf die Toilette zu gehen oder sich etwas zu essen kaufen, ohne dass man den Lehrer fragen muss. Generell ist der Unterricht recht locker und gelassen gestaltet, da zum Beispiel die Lehrer wenig an die Tafeln schreiben und somit der Unterricht ähnlich wie eine Vorlesung wirkt. Dafür müssen die Schüler der Signature School sehr viel zuhause arbeiten und sitzen durchschnittlich 2-3 Stunden täglich an den Hausaufgaben.
Das zweite Fach endet immer um 11:30 Uhr und danach gibt es die Lunch Pause, wo viele Schüler zu SubWay, zum Italiener oder zum Imbiss-Stand gehen, da es keine Mensa gibt, wie z.B. wir eine haben. Die Lunch Pause endet um 12:15 Uhr, worauf dann die letzten beiden Fächer folgen. Somit endet der Schultag um 15:15 Uhr.
An den Wochenenden haben wir immer unterschiedliche Dinge gemacht, aber das größte Erlebnis für mich war der zweitägige Ausflug nach Indianapolis. In diesen zwei Tagen waren wir (Scott, sein jüngerer Bruder Seth, deren Mutter Angie und ich) auf dem Indianapolis Motor Speedway, was für mich atemberaubend war, da ich mich sehr für Motorsport interessiere und es eine sehr traditionelle Strecke ist.
Zudem waren wir noch im Lucas Oil Stadium, welches das Stadion der Football-Mannschaft der Indianapolis Colts ist. Wir mussten dafür nichts zahlen, da zu dem Zeitpunkt nur eine Band ein Konzert auf dem Spielfeld gegeben hat. So durften wir kostenlos ins Stadion gehen und sehen, wie groß das Stadion ist. Zum Schluss haben wir uns die Innenstadt angeguckt und waren für einige Zeit in der Mall, wo wir in einer Bar dann auch ein Spiel der Indianapolis Colts angesehen haben.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Austausch sehr beeindruckend war und ich es nur empfehlen kann, daran teilzunehmen.