Überflutung der Weltmeere mit Plastikmüll, Bedrohungen aus dem Internet durch Fake News und Hassreden sind Beispiele der Herausforderungen unserer Zeit.
Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe haben sich in den letzten beiden Schultagen mit diesenHerausforderungen in zwei Planspielen aktiv auseinandergesetzt und um Lösungen auf europäischer Ebene gerungen.
Die Klassen 10d und e sind im Planspiel#FaktOderFake? in die Rollen von Abgeordneten des EU-Parlaments oder von Interessenvertreter*innen geschlüpft und haben intensiv diskutiert, wie die Weiterverbreitung von Desinformationen unterbrochen werden kann – wie können Europäer*innen vor Fake News und Hate Speech geschützt werden, ohne dass Freiheiten im Internet zu stark eingeschränkt werden?
Das Planspiel wurde von der Agentur planpolitik durchgeführt und von der Europäischen Kommission finanziert.
Die Klassen 10a und b haben im Planspiel „Phantastic Plastic?“ versucht, eine Richtlinie der EU für einen nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen zu entwickeln und zu verabschieden. Dabei wurde die Komplexität des Entscheidungsprozesses und die Schwierigkeit, Kompromisse zu finden, deutlich. Dieses Planspiel wurde in Kooperation mit dem Civic-Institut für internationale Bildung und dem Europe-Direct-Informationszentrum Osnabrück durchgeführt.
Ilka Mertens
Einige Eindrücke von den beiden Planspielen:
„Art. 1: Einheitliche Gesetze werden von einer unabhängigen EU-Agentur plattformübergreifend durchgesetzt. Hierbei wird nach Relevanz variiert: ist die Falschinformation irrelevant, gibt es einen Warnhinweis, ist sie relevant, wird sie von der Agentur gelöscht.
Art. 2: Daten dürfen im Fall von hate speech unter bestimmten Voraussetzungen herausgegeben werden.
Das sind die Formulierungsvorschläge der Ausschüsse für Verbraucherschutz und Digitales des Europäischen Parlaments im Planspiel der Klassen 10d und e am 19.07.2021.
Nach der Absprache in den Fraktionen des Europäischen Parlaments, der Diskussion mit den Interessenvertretern und der Arbeit in den Ausschüssen fand dann die Schlussabstimmung im Plenum statt. Mit einer deutlichen Mehrheit von 27 Stimmen wurden beide Formulierungen angenommen.
Die Schülerinnen und Schüler formulierten folgendes Fazit:
„Ein sehr bereichernder und netter Vormittag. Man hat die EU nochmal viel besser verstanden. Wir wünschen uns auch für die kommenden Klassen solche Planspiele.“
Maria Doering
„Zum Thema, Phantastic Plastic‘ haben die Klassen 10a und b dieses Jahr im Europa-Pplanspiel debattiert.
Neben Diskussionen über Plastiksteuer und Plastikpfandsystemen wurde so der Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union nachgestellt.
In förmlicher Kleidung (Anzug, Jacket o.ä.) begannen wir den 1. Tag mit einem Quiz zur Umweltverschmutzung durch Plastik und der Rollenverteilung.
Es gab Rollen im Parlament, dem Rat und der Kommission der EU. Aber auch Medienvertreterrollen mussten besetzt werden. Nach Abstimmungen über Parlaments- und Ratspräsidentschaft, hielt die EU-Kommission die Eröffnungsrede und stellte die Richtlinie vor, die zur Debatte stand.
Daraufhin folgten viele Diskussionen über Änderungen der Artikel der Richtlinie, die auch am 2. Tag noch weitergingen. 1.Lesung des Parlaments, dann 2.Lesung, schließlich noch die Einberufung des Vermittlungsausschusses von Rat und Parlament. Zwischendurch gab es zahlreiche Interviews und Talkshows mit verschiedenen Politikern.
Doch am Ende der beiden Vormittage kam es noch zu keiner endgültigen Einigung, weshalb die Richtlinie noch nicht verabschiedet werden konnte.
Insgesamt waren es zwei interessante und diskussionsreiche Tage.“
(Sarosh Hinawi, Klasse 10a)