„Wie fühlen Sie sich als neuer Präsident des Rates der Europäischen Union? Welche Ziele verfolgen Sie in der Zeit Ihrer Präsidentschaft?“ Das sind einige der Fragen, die von den Medienvertretern an den neu gewählten Präsidenten des Ministerrates Luigi Belloni gestellt wurden.
Mittlerweile ist es schon eine Tradition am Ratsgymnasium als Europaschule, dass Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe in den letzten beiden Schultagen des Schuljahres in parallel stattfindenden Planspielen in die Rollen von Abgeordneten der Europäischen Kommission, des Parlaments, des Rates der Europäischen Union oder der Medien schlüpfen.
In diesem Schuljahr haben sie in drei Planspielen das ordentliche Gesetzgebungsverfahren auf europäischer Ebene simuliert bzw. den Gesetzgebungprozess medial auf verschiedenen Kanälen begleitet. Im Zentrum stand der Entwurf der Europäischen Kommission zu einer Richtlinie zur Plastikvermeidung.
Nach der 2. Lesung im Parlament und Rat konnte weitgehend Einigung erzielt werden, jedoch war zumindest in einem der Planspiele der Artikel 7, in dem es um die Übernahme der Kosten ging, weiterhin stark umstritten.
In allen drei Planspielen wurde in aufwändigen und zeitintensiven Diskussionen um Kompromisse und Ausgleich von Interessen gerungen – eine große Herausforderung für die Diskussionsleitung durch die Präsidenten des Ministerrates und des Parlaments, die sie aber hervorragend gemeistert haben.
Allen ist deutlich geworden, dass die globalen Probleme wie die Umweltverschmutzung nicht auf nationaler Ebene gelöst werden können und die europäische Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung für die Zukunft ihrer Bürger*innen ist. Die Schüler*innen haben auch erfahren, welche Herausforderung darin besteht, in der EU unterschiedliche Positionen zu berücksichtigen und Kompromisse zu finden.
Die Planspiele wurden in Kooperation mit dem Civic-Institut für internationale Bildung und dem Europe-Direct-Informationszentrum Osnabrück durchgeführt.
Ilka Mertens