Zur Vertretung eines Projekts zum Thema „Nachhaltige Ernährung“ fuhren vom 23.-25. Mai drei Schüler*innen begleitet von Frau Lückmann-Fragner und Frau Kalk-Fedeler nach Stuttgart zum „Our Common Future“ Jugendkongress der Robert-Bosch-Stiftung. Dort galt es das eigene Projekt, welches aus einzelnen Teilprojekten besteht, vorzustellen und v.a. aber auch sich mit anderen Teilnehmern und ihren Projekten zur Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Diese variierten trotz des allgemeinen Fokus Nachhaltigkeit thematisch von Untersuchungen zum Wetter in Verbindung mit Klima, über Insekten-Monitoring und Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Forst bis hin zu (in unserem Fall) Nachhaltiger Ernährung.
Unser Projekt bestand dabei aus zwei Teilprojekten: einer bereits abgeschlossenen Datenerhebung zum Ernährungsverhalten und der Akzeptanz von Novel-Food-Produkten bei Kindern und Jugendlichen und dem Projekt „Nachhaltige Ernährung in und um Osnabrück – Novel Food versus Old Food“.
Bei der Untersuchung des Ernährungsverhaltens und der Akzeptanz von Novel-Food-Produkten bei Kindern und Jugendlichen handelt es sich um eine Kooperation der Biologiedidaktik der Universität Osnabrück mit dem Seminarfach der Oberstufe am GidW. Hierbei wurde eine Umfrage gemeinsam mit den Schüler*innnen dieses Seminarfachs zur Analyse des Ernährungsverhaltens und der Akzeptanz von Novel-Food-Produkten bei Kindern und Jugendlichen erstellt und anschließend mit den Schüler*innen aller Jahrgänge des GidW im November 2018 durchgeführt. Das Ziel des Ganzen war diese Akzeptanz im Zusammenhang mit ihrem Ernährungsverhalten bei den Schüler*innen zu untersuchen, um dabei außerdem durch die statistische Auswertung der Umfrage festzustellen, welche Faktoren auf diese Akzeptanz Einfluss nehmen. Hierzu wurden unter anderem die Einstellung zu Tieren, Ekel, Fleischeinstellung, Naturverbundenheit u.v.m. durch die Verwendung bestimmter Skalen untersucht und anschließend durch die Durchführung von Korrelationen und Regressionen mit der Akzeptanz von Novel-Food-Produkten in Verbindung gesetzt.
Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden am 28. Januar 2019 in der Aula unserer Schule präsentiert und erneut zuletzt auf dem „Our Common Future“ Jugendkongress in Stuttgart.
Allerdings umfasst die Präsentation auf diesem Kongress ein weiteres Teilprojekt, welches noch in vollem Gange ist:
Das Projekt „Nachhaltige Ernährung in und um Osnabrück – Novel Food versus Old Food“ umfasst vier Forschungsfragen, die die AG untersucht.
Die erste: „Welche Vorstellungen haben Osnabrücker zu dem Thema Nachhaltige Ernährung“ wurde bereits mit Hilfe von Interviewstudien in der Osnabrücker Innenstadt erforscht. Die anschließende Auswertung dieser Interviews führte dann zu dem Ergebnis einer Vielzahl an genannten Möglichkeiten, die auf dem Jugendkongress in Stuttgart vorgestellt wurden.
Des Weiteren wurde ebenfalls ein Ausblick auf den weiteren Verlauf des Projekts präsentiert. Denn drei Forschungsfragen stehen noch aus:
- Welche prägenden Erinnerungen haben „alte“ Menschen an ihre Ernährung in ihrer Kindheit und was stellen sie sich unter nachhaltiger Ernährung vor? (Qualitative Interviewstudie inklusive der Sammlung von Rezepten)
- Ab welchem Alter entwickeln Kinder eine Vorstellung davon, ob und wie ihre Ernährung einen Einfluss auf ihren Körper hat? (Qualitative Interviewstudie mit Grundschulkindern)
- Wie können „Menschen“ überzeugt werden, sich nachhaltig(er) zu ernähren? (Probanden testen alternative Ernährungsformen. Interviewstudie und Food Blog-Analyse inklusive der Ableitung von nachhaltigen Ernährungsstrategien)
Nach der Untersuchung dieser ist dann geplant mit Hilfe des gesammelten Wissens ein Kochbuch zu erstellen, das alte bzw. traditionelle Rezepte mit nachhaltiger Ernährung kombiniert.
Doch die Projektvorstellung war nur ein Teil des ausgiebigen Kongressprogramms. Nachdem an dem Freitag die unterschiedlichsten Projekte in einer Art Museumsrundgang präsentiert wurden, wurden alle Anwesenden in Gruppen eingeteilt. Im Rahmen eines Planspiels zum Thema „Luftqualität in Stuttgart“ besuchten diese Gruppen dann unterschiedliche Unternehmen und Institutionen (Verkehrsministerium, Robert-Bosch-Stiftung, Robert-Bosch-GmbH, u.v.m.), wodurch die unterschiedlichen Ansichten zu Luftverschmutzung und möglichen Lösungsansätzen untersucht werden sollten. Diese wurden dann am nächsten Tag präsentiert, um in einer gemeinsamen Diskussion Vorschläge zur Lösung des Problems Luftverschmutzung auszuarbeiten.
Alles in allem war es ein interessantes Erlebnis an diesem Kongress teilzunehmen und vor allem eine tolle Erfahrung, sich in diesem Rahmen mit anderen über die unterschiedlichen Projekte auszutauschen und einen wissenschaftlichen Dialog zu führen. Auch die Stadt Stuttgart hat uns sehr gefallen!
Sally Riek, Hannah Pötter und Sven Laumann (Ratsgymnasium)