„Man at work“

So putzt Ju­li­us Schwarz­kopf Fahr­rä­der zu ei­nem Preis ab 7,50 € pro Stück.

Ju­li­us ist Teil­neh­mer des 2. Durch­gangs der von Syl­via Jan­ßen ins Le­ben ge­ru­fe­nen und be­treu­ten „Ideen­schmie­de“, ei­nes Pro­jekts, an­ge­lehnt an die „Höh­le der Lö­wen“.

Es klingt pro­fan, ein Ge­schäft zu ent­wi­ckeln, in dem man Fahr­rä­der putzt, aber es ist tat­säch­lich ei­ne In­no­va­ti­on. Wer sein Fahr­rad zur Re­pa­ra­tur bringt, kriegt es evt. sau­ber wie­der, aber kein Fahr­rad­ge­schäft bie­tet ei­nen Putz­ser­vice an.

In Müns­ter gibt es ei­ne Fahr­rad­wasch­stra­ße, aber wer fährt schon des­we­gen nach Müns­ter? Au­ßer­dem muss man da sel­ber Hand an­le­gen.

Ju­li­us kommt ins Haus, Kun­den kön­nen ihr Rad aber auch zu ihm nach Hau­se brin­gen, dort wird es mit Hand ge­rei­nigt, die Ket­te wird ge­pflegt mit Spe­zi­al­öl.

Da Ju­li­us schon ei­ni­ge Ein­nah­men ge­ne­rie­ren konn­te und ei­nen or­dent­li­chen Busi­ness­plan vor­le­gen konn­te, über­zeug­te er die Ju­ry in Ber­lin im NF­TE-Bun­des­fi­na­le 2021 und ge­wann den Ti­tel in der Ka­te­go­rie „Re­al Mar­ket“.

Er darf sich über 200 € und ei­ne Rei­se in die Schweiz zur „Welt­meis­ter­schaft“ freu­en. Dort wer­den im nächs­ten Früh­som­mer über 100 Teil­neh­mer mit ih­ren Ge­schäfts­ideen aus der gan­zen Welt er­war­tet.

Man wirft der Or­ga­ni­sa­ti­on NF­TE ger­ne vor, Schü­ler in die Selbst­stän­dig­keit zu drän­gen. Dem ist nicht so: Frau Jan­ßen hat ei­ne Fort­bil­dung dort ge­macht, war aber auch lan­ge in der frei­en Wirt­schaft tä­tig und hat sel­ber als selb­stän­di­ge Trai­ne­rin und Coach ge­ar­bei­tet. Es geht ihr dar­um, den Schü­lern in die­sem Pro­jekt, fach­lich ei­ni­ges über Wirt­schafts­the­men zu ver­mit­teln, vor al­lem aber will sie die Ei­gen­schaf­ten und Hand­lungs­per­spek­ti­ven in den Schü­lern ent­wi­ckeln, die ei­nen Un­ter­neh­mer aus­ma­chen. Da­zu ge­hö­ren Ak­ti­vi­tät, Selbst­mo­ti­va­ti­on, Zeit­ma­nage­ment, Neu­gier­de, die Fä­hig­keit zur Selbst­re­fle­xi­on und vie­les mehr. Die­se Punk­te sind für die jun­gen Men­schen wichtig:in der Schu­le, beim Prak­ti­kum, im Stu­di­um und na­tür­lich spä­ter im Be­rufs­le­ben, egal ob selbst­stän­dig oder an­ge­stellt.

Im letz­ten Durch­gang stell­te die Ideen­schmie­de fünf Bun­des­fi­na­lis­ten (aus 2 Kur­sen), 2 wur­den Ti­tel­ge­win­ner.

Die „Welt­meis­ter­schaft“ der jun­gen En­tre­pre­neu­re fand in die­sem Früh­jahr in Wien statt, die Teil­neh­mer konn­ten we­gen der Pan­de­mie nur vir­tu­ell da­bei sein, bei­de Rats­schü­ler, die in Ber­lin ge­siegt hat­ten, wur­den in ih­ren Ka­te­go­rien Vi­ze­welt­meis­ter.

Das hat noch kei­ne Schu­le in Deutsch­land ge­schafft, ei­ne sol­che Fül­le an Ti­teln in so ei­nem kur­zen Zeit­raum zu ge­win­nen, be­mer­kens­wert auch des­halb, weil die­ses Pro­jekt am Rats erst im Sep­tem­ber 2019 ge­star­tet ist.

Jo­han­na Fröh­lich, eben­falls von un­se­rer Schu­le, hat es die­ses Jahr auch ins Fi­na­le ge­schafft und hat am letz­ten Frei­tag ei­nen sehr or­dent­li­chen Vor­trag ab­ge­lie­fert.

Wir gra­tu­lie­ren bei­den recht herz­lich und drü­cken Ju­li­us für die Ver­an­stal­tung in der Schweiz bei­de Dau­men.

Text: Syl­via Jan­ßen

2560 1920 Ratsgymnasium Osnabrück
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