Laut Duden ist ein Durchmarsch im übertragenen Sinn „ein niemals ernsthaft gefährdetes Erreichen eines Finales“ oder „ein Spiel beim Ramsch (Skat), bei dem die Gegner keinen Stich bekommen.“
Fast so mutet die Erfolgsstory der Schüler der Ideenschmiede an. Bereits vier Wochen nach der ersten Sitzung wurden fünf Ratsschüler des NFTE-Projektes nach Berlin eingeladen, weil sie in einem Fotowettbewerb in die bundesweite Endausscheidung gekommen sind. Damals fuhren Paul Sabisch, Sarosh Hinawi, Mika Danner und Jonah Kröger (Jonas Kunis war verhindert) mit zwei Müttern nach Berlin und holten im dortigen Finale Platz zwei und drei.
Im Mai fand der Schulentscheid vor einer externen Jury statt, dort setzte sich Christopher Harmening mit seinem „wiederfinder“ durch und belegte den ersten Platz. Dahinter konnten sich Sarosh, Rojan Yildiz, Eike Schubandt und Kilian Köster platzieren.
Die Schüler präsentierten in einem Pitch (a la Höhle der Löwen) eine eigene Geschäftsidee samt Marktanalyse, Marketingplan und betriebswirtschaftlichen Zahlen.
Geplant war dann im Juni die Teilnahme einiger Schüler (Im Projekt: Entrepreneure) am Landesevent Niedersachsen, wo sie sich mit Schülern anderer Schulen aus diesem Bundesland messen wollten. Diese Veranstaltung wurde leider abgesagt.
Zehn Ratsschüler bewarben sich dann für das Bundesevent, das am letzten Freitag stattgefunden hat.
Fünf davon wurden ausgewählt und durften in einer Zoom-Onlinekonferenz ihre Idee vor einer hochkarätigen Jury präsentieren. Patrick Meinhardt vom BVMW sprach ein Grußwort und hinterfragte die betriebswirtschaftlichen Zahlen. Ihm entging da keine einzige Nachlässigkeit. Außerdem waren Jasmin Weber vom Gründungszentrum der Berliner Volksbank und Dominik Seele und Jonas Lackmann vom Start up „Ände Bio Limos“ in der Jury.
Zu Beginn sprach Dr. Sven Ripsas, Professor für Entrepreneurship an der HWR Berlin ein Grußwort in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender von NFTE. Er betonte, wieviel die Schüler bei einem solchen Kurs fürs Leben mitnehmen würden.
Nach 3,5 Stunden wurde dann das Ergebnis in drei Kategorien verkündigt:
Ausgezeichnet für die „beste Idee“ wurde Leonie Stauf aus Bayern, die ihre „Pommtü“, eine Pommestüte mit extra Fach für Mayo und Ketchup vorstellte.
In der Kategorie „real Market“ wurde der zum Sieger gekürt, der bereits eine Marktreife vorweisen konnte und schon tatsächlich Umsätze mit seinem Unternehmen gemacht hat. Hier siegte konkurrenzlos Mika Danner vom Rats mit seinem Einkaufsservice „Mika brinkt‘s“. Er wurde für seine detaillierte Ausarbeitung und seine empathische, engagierte Art gelobt. Übereinstimmender Verbesserungsvorschlag der Jury hier: „Du musst deine Preise erhöhen!“
„Social Entrepreneurship“ war die dritte Kategorie. Hier geht es um Nachhaltigkeit. Zwei Namen nannte die Jury, zwischen denen die Entscheidung sehr schwer gewesen sein muss. Carlo Rasch mit dem Recycling ausgedienter Tennisbälle und Jonah Kröger mit dem Rollator mit leichter elektronischer Anschiebhilfe konnten in dieser Kategorie punkten. Zum Gewinner wurde dann letztendlich Jonah gekürt.
Er und Mika erhalten einen Geldpreis und werden zum Entrepreneurship Summit nach Wien fliegen, um sich dort erneut zu präsentieren und um die „Krone“ des NFTE Schüler des Jahres weltweit zu kämpfen und das in Englisch. Patrick Meinhardt kommentierte das in Richtung Gewinner: „Man wächst mit seinen Herausforderungen!“
Da ist wohl viel dran und das haben nicht nur die zwei Gewinner des Bundesevents, sondern auch alle anderen Teilnehmer der Ideenschmiede 2019/20 bewiesen, jeder auf eine andere Art.
Ich gratuliere Euch nochmals ganz herzlich und bedanke mich bei euch und euren Eltern für ein spannendes abwechslungsreiches Jahr mit Happy End, also einem Durchmarsch gleich bei der ersten Durchführung eines solchen Projekts.
Foto: Mika Danner (links), JonaKröger (rechts), Sylvia Janßen (oben links)
Euer Coach: Sylvia Janßen
aktueller Nachtrag:
Am gestrigen Donnerstag teilte die NFTE-Zentrale in Berlin mit, dass der Coach der Ideenschmiede Sylvia Janßen zur „NFTE-Lehrerin des Jahres“ gewählt worden ist. Sie bekommt diese Auszeichnung für ihr großes Engagement und für das Durchhalten während des Lockdowns. Da, wo andere „aufgegeben haben, wurde im Rats weiter gearbeitet, zwar anders, aber durchaus erfolgreich.
Der NFTE-Lehrer des Jahres darf ebenfalls nach Wien fahren und dort das Summit live erleben.