Kurz vor den Sommerferien nahm der 10. Jahrgang des Ratsgymnasiums am Planspiel „Destination Europe“ zur europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik teil.
Europa-Projekttage haben mittlerweile schon eine Tradition am Ratsgymnasium.
Im vergangenen Jahr hat der 10. Jahrgang erstmals ein Planspiel zur Europäischen Politik gespielt. Im Planspiel „Fokus Balkan“ schlüpften die Schüler/innen in die Rollen von europäischen Akteuren und entschieden über die Frage der Erweiterung der EU um neue Mitgliedstaaten. Bei der Vorbereitung und Durchführung des Planspiels unterstützte Georg Schwedt vom CIVIC – Institut für internationale Bildung die Fachgruppe Politik-Wirtschaft.
Aufgrund der sehr positiven Rückmeldungen der beteiligten Lehrkräfte und Schüler/innen war schnell klar, dass auch in diesem Jahr wieder ein Planspiel in Kooperation mit dem CIVIC-Institut gespielt werden sollte.
Aus Aktualitätsgründen fiel die diesjährige Entscheidung auf das Planspiel „Destination Europe“.
In dem Planspiel agierten die Schüler/innen im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren als Mitglieder der Kommission, des Europäischen Parlaments oder des Rats. Zwischendurch vermeldeten Medien die aktuellsten Nachrichten und luden zu Talkshows ein.
Die Frage stand im Raum, ob weiterhin der EU-Staat, den die Flüchtlinge als erstes erreichen, für die Aufnahme zuständig sein soll oder ob und wie eine gemeinsame Asyl- und Flüchtlingspolitik gelingen kann. Argumente wie das humanitäre Asylrecht sowie die unterschiedlichen Möglichkeiten und Bereitschaften zur Aufnahme von Flüchtlingen in den einzelnen Mitgliedstaaten mussten differenziert ausgelotet werden.
Die Schüler/innen konnten hautnah den Prozess der politischen Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene erleben und steuern. Dabei erfuhren sie auch, wie mühsam, komplex und zeitintensiv die Suche nach tragfähigen Kompromissen ist.
Ilka Mertens