Am Sonntag beginnt die Adventszeit. Seit 15 Jahren schon ist es Tradition, dass einige Kollegen im Foyer unserer Schule einen Freitag zuvor einen großen Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken, der neben einem Adventskranz bis zu den Weihnachtsferien die Schüler und Lehrer der Schule begrüßen wird. Man kann ihn nicht übersehen, er ist über 4,30m groß, seine Lichter scheinen und die Baumkugeln funkeln. Sein würziger Duft erinnert an Frische und Natur, sein Grün wirkt kräftig und fällt jedem sofort ins Auge. Es geht eine gewisse Ruhe von dem Baum aus, auch wenn der Schulalltag mit vielen Klassenarbeiten, Klausuren und anderen Projekten nicht weniger hektisch ist als sonst –
und doch kann man an diesem Baum nicht vorbei, ohne zu bemerken, dass die nun beginnende Zeit festlicher, friedlicher und heller sein sollte als der Alltag, der uns den Rest des Jahres bestimmt.
Am schönsten ist der Baum übrigens dann anzusehen, wenn man abends bei Dunkelheit am Ratsgymnasium vorbeigeht. Dann entfaltet er seine Pracht und dem, der sie kennt, fallen vielleicht die Verse von Joseph von Eichendorff ein:
Weihnachten
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus. (…)
Eines dieser still erleuchteten Häuser ist unsere Schule, die sich nun auf Weihnachten vorbereitet.
Text und Foto: Silke Klar