Aktion des Ratsgymnasiums zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 70. Mal. Auschwitz ist das Symbol schlechthin für die Verfolgung und Vernichtung der Juden und anderer Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus. Aus diesem Grund hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 diesen Tag zum nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erhoben.
Auschwitz ist ein deutscher Erinnerungsort und gehört zur deutschen Erinnerungskultur. Aber Auschwitz ist weit weg. Stellvertretend für alle Opfer finden sich überall in Osnabrück Stolpersteine, die an Opfer erinnern, die hier gelebt haben und in Auschwitz oder anderen Vernichtungslagern ermordet wurden. Über diese Steine kann man stolpern, aber man gewöhnt sich auch an sie und geht schnell über sie hinweg. Um das Gedenken im wörtlichen Sinne aufzupolieren, werden sich Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums am 27. Januar eine Reihe dieser Steine in Osnabrück vornehmen und sie blank polieren. Zudem werden sie Mahnwachen mit Vergrößerungen ausgewählter Stolpersteine abhalten, um vorübereilende Passanten an den Gedenktag und die Opfer zu erinnern. Insgesamt vier Geschichts- und Politikkurse unter der Leitung von Holger Niehoff und Friedemann Neuhaus werden von ca. 8.00 bis 15.00 Uhr an verschiedenen Orten der Osnabrücker Innenstadt stehen und mit ihren Schildern an die Opfer erinnern.
Geschichtsfachobmann Friedemann Neuhaus erklärt das Engagement der Schülerinnen und Schüler mit einem Verweis auf die Anforderungen des Zentralabiturs: „Geschichts- und Erinnerungskultur ist Bestandteil der Prüfungsaufgaben. Warum sollte dies nur theoretisch durchdacht und nicht auch praktisch vollzogen und erfahren werden?“
NEH, 15.01.2015