6. De­zem­ber

Ni­ko­laus­bräu­che in Deutsch­land und in an­de­ren Län­dern

Vie­le Kin­der freu­en sich vor al­lem des­halb auf den Sankt-Ni­ko­laus-Tag am 6. De­zem­ber, weil er mit Sü­ßig­kei­ten und klei­nen Ge­schen­ken ein ers­ter Vor­bo­te des Weih­nachts­fes­tes ist. Doch das ist nicht der ein­zi­ge Brauch, der an die­sem Tag ge­pflegt wird.

Wo­her kommt der Ni­ko­laus?

Der Ni­ko­laus geht auf den Hei­li­gen Ni­ko­laus von My­ra aus dem 4. Jahr­hun­dert zu­rück. Er stamm­te aus der klein­asia­ti­schen Re­gi­on Ly­ki­en, die heu­te zur Tür­kei ge­hört. Um den his­to­ri­schen Ni­ko­laus ran­ken sich ver­schie­de­ne Le­gen­den, so „brauchwiki.de“, dar­un­ter die Heim­füh­rung ei­nes ver­schlepp­ten Kin­des und die Er­we­ckung ei­nes Jun­gen. Er ist da­her auch als Schutz­pa­tron der Kin­der be­kannt.

In Russ­land kommt statt dem Ni­ko­laus Vä­ter­chen Frost mit sei­ner En­ke­lin Schnee­flöck­chen. (Quel­le: Westend61/imago)

Zu sei­nen Leb­zei­ten hat­te Ni­ko­laus von My­ra den Ruf, ein groß­her­zi­ger und mit­füh­len­der Bi­schof zu sein. Der Grund da­für war sein selbst­lo­ses Han­deln: Ge­schich­ten zu­fol­ge ver­kauf­te er bei­spiels­wei­se das ge­sam­te Gold sei­ner Kir­che und ver­teil­te den Ge­winn un­ter den ar­men Fa­mi­li­en.

Ei­ne an­de­re Er­zäh­lung han­delt da­von, dass Ni­ko­laus wäh­rend ei­ner Hun­gers­not die kirch­li­chen Korn­spei­cher öff­nen ließ, da­mit sich die hun­gern­den Men­schen Brot ba­cken konn­ten. An­de­re Le­gen­den be­rich­ten da­von, dass der Bi­schof rei­che El­tern hat­te, sein Ver­mö­gen aber den Be­dürf­ti­gen gab.

Ni­ko­laus­stie­fel: Klei­ne Ge­schen­ke am 6. De­zem­ber

All die­se gu­ten Ta­ten sind der Hin­ter­grund für den vor al­lem in Eu­ro­pa ver­brei­te­ten Brauch, Kin­dern am Sankt-Ni­ko­laus-Tag et­was zu schen­ken be­zie­hungs­wei­se am Vor­abend ei­nen ih­rer Stie­fel zu be­fül­len. Doch auch die­ser Brauch hat sich mit der Zeit ver­än­dert: Wäh­rend El­tern ih­ren Spröss­lin­gen frü­her Äp­fel und Nüs­se in die ge­putz­ten Stie­fel steck­ten, fin­den heu­te häu­fig Spiel­zeug oder CDs ih­ren Weg in die Schu­he. In frü­he­ren Zei­ten war üb­ri­gens der Ni­ko­laus­tag – und nicht Weih­nach­ten – der Tag der Be­sche­rung.

Ni­ko­laus­bräu­che in Deutsch­land

Ne­ben dem Brauch des Ni­ko­laus­stie­fels gibt es in Deutsch­land re­gio­na­le Bräu­che, zum Bei­spiel das Ni­ko­laus­lau­fen, frü­her Sun­ner­klaus­lau­fen, in Bre­men. Ähn­lich wie an Hal­lo­ween zie­hen Grup­pen von Kin­dern teil­wei­se ver­klei­det von Haus zu Haus, sa­gen ei­nen Spruch auf oder sin­gen ein Lied und bit­ten da­mit um Sü­ßig­kei­ten.

In ei­ni­gen Ge­gen­den geht ein als Ni­ko­laus Ver­klei­de­ter selbst von Tür zu Tür, um klei­ne Ga­ben zu ver­tei­len. Oft­mals wird er da­bei vom Knecht Ru­precht be­glei­tet, der si­cher­stel­len soll, dass die Kin­der ar­tig sind. In Bay­ern wird Knecht Ru­precht auch Kram­pus ge­nannt.

Ni­ko­laus­bräu­che in an­de­ren Län­dern

Ös­ter­reich

Vor al­lem in Ös­ter­reich steht mit dem Ni­ko­laus auch der Kram­pus im Mit­tel­punkt. Gan­ze Kram­pus­um­zü­ge wer­den als Ni­ko­laus­tra­di­ti­on in Städ­ten und Dör­fern ver­an­stal­tet.

Lu­xem­burg

In Lu­xem­burg ist der Ni­ko­laus­tag so­gar ein Schul­fei­er­tag. Dort wird der so­ge­nann­te Klees’chen of­fi­zi­ell emp­fan­gen: Man­cher­orts reist er mit dem Boot an oder wird vom Bür­ger­meis­ter be­grüßt. Die Kin­der stel­len nicht nur die Stie­fel vor die Tür son­dern dem Klees’chen auch ei­nen Tel­ler mit Kek­sen auf den Tisch.

USA

Der Ni­ko­laus­tag am 6. De­zem­ber wird in den USA mitt­ler­wei­le aus Kon­sum­grün­den be­lieb­ter. Tra­di­tio­nell bringt San­ta Claus al­ler­dings erst an Weih­nach­ten Ge­schen­ke. Die­ser Brauch geht auf nie­der­län­di­sche Ein­wan­de­rer zu­rück, bei de­nen San­ta Claus wie­der­um Sin­ter­klaas heißt. Sin­ter­klaas geht tra­di­tio­nell auf Ni­ko­laus von My­ra zu­rück.

Tür­kei

Zwar stammt Ni­ko­laus von My­ra aus der heu­ti­gen Tür­kei, je­doch hat sich Dem­re, das da­ma­li­ge My­ra, erst seit et­wa 1950 zu ei­ner Pil­ger­stadt ent­wi­ckelt. Auch dort bringt der Ni­ko­laus nicht am 6. De­zem­ber die Ge­schen­ke. Noel Baba kommt an Sil­ves­ter.

Russ­land

Für Russ­land ist der Hei­li­ge Ni­ko­laus ein wich­ti­ger Lan­des­pa­tron. Al­ler­dings bringt hier Djed Mo­ros, al­so Vä­ter­chen Frost, die Ge­schen­ke. Die­ser stammt aus ei­nem Mär­chen und sieht dem Ni­ko­laus sehr ähn­lich. Djed Mo­ros wird von sei­ner En­ke­lin Sn­jegu­rotsch­ka (Schnee­flöck­chen) be­glei­tet. Zum so­ge­nann­ten Jol­ka­fest am Sil­ves­ter­abend ru­fen die Kin­der vor dem Weih­nachts­baum drei Mal nach Vä­ter­chen Frost und wer­den dann be­schenkt.

Frank­reich

Im Wall­fahrts­ort Sain-Ni­co­las-de-Port in Loth­rin­gen wird der Hei­li­ge Ni­ko­laus mit ei­ner gro­ßen Mes­se ge­ehrt. Der tra­di­tio­nel­le Um­zug en­det vor der Wall­fahrts­kir­che. Nach der Mes­se sin­gen die Be­su­cher mit Ker­zen in den Hän­den.

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